Wie beschreibt man den Stil eines der innovativsten und im besten Sinne individuellsten Oud-Virtuosen unserer Zeit? Vielleicht mit diesem Vergleich: Seiner Musik zu lauschen ist, wie eine schier endlose Reihe filigraner Miniaturen durch ein Mikroskop zu betrachten – die atemberaubende Schönheit liegt in der Vielfalt der Details, kommt ohne Dramatik und große Geste aus. In der ersten Konzerthälfte entführt uns Issam Rafea in diese, seine musikalische Welt, ehe er im Anschluss in einem eigens für das Morgenland Festival entstandenen Programm auf die junge Saxofonistin Asya Fateyeva trifft, die gerade die Rolle ihres Instruments in der klassischen Musik neu auslotet.