So wie das Universum hat auch die klassischste aller Kammermusikformationen, das Streichquartett, seine ganz eigene Grundschwingung. Im Falle des Letzteren erklingt diese naturgemäß auf den tiefsten Saiten des Cellos und der Bratsche, konkret auf dem Ton C. Und um eben diesen Ton dreht sich das aktuelle Programm der Brooklyn Rider. Seit beinahe zwanzig Jahren spielt sich dieses furchtlose Streichquartett durch die Welt der Musik aller Genres. Angeregt vom Forschergeist der expressionistischen Künstlergruppe »Der Blaue Reiter« (und nach dieser benannt), hat das Ensemble annähernd 200 neue Werke in Auftrag gegeben und dabei mit so grundverschiedenen Kollegen wie dem iranischen Kamantschen-Meister Kayhan Kahlor (s. o.) und dem irischen Fiddler Martin Hayes, dem Banjo-Virtuosen Béla Fleck, der Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter und dem Saxofonisten Joshua Redman zusammengearbeitet. In »Upon One Note« beharren die vier New Yorker nun auf besagtem C und spüren – ausgehend von Henry Purcell über Mozart und Brahms bis hin zu Arvo Pärt und Betsy Jolas – ihrer Grundfrequenz durch die Jahrhunderte nach.

Colin Jacobsen - Violine
Johnny Gandelsman - Violine
Nicholas Cords - Viola
Michael Nicolas - Violoncello